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Porträt Mike Hoolboom: Kino des Körpers
Der in Toronto lebende Mike Hoolboom ist einer der bedeutendsten kanadischen Undergroundfilmer. Er
spielt zügellos, fulminant, voller Humor und Poesie mit Bildern, Klangwelten und Stimmen, mit eigenem
wie gefundenem Material, das er gerne auf der optischen Bank verfremdet, mit Filmzitaten, Home Movies.
Die Auseinandersetzung mit AIDS nimmt in seinen Filmen eine wichtige Rolle ein. Seine künstlerischen
Porträts enthalten tagebuchartige Geschichten über unausgesprochene Dinge, die auf ergreifend lyrische
und neue Weise Erinnern, Vergessen, Leben und Tod visualisieren. Mike Hoolboom erkundschaftet die
Körper seiner FreundInnen genauso nachhaltig und feinfühlig wie das Potential des 16mm Filmmaterials.
Körper stehen im Zentrum seiner Filme, denn Aussagen, Bedeutungen, Bewegungen, Psychologie sind
alles Ausdrucksweisen des Körpers, des Fleisches.
Letters from Home
Kanada 1996, 15 min, OmU, 16mm
In diesem Film, der mit einer Rede von Vito Russo beginnt, erhält ein Chor von Sprechern die Anweisung,
sich über AIDS, Liebe und Tod auszulassen. Diese von einer Vielfalt von formalen Verfahren getriebene
Serie von Miniportraits ist großzügig aufpoliert mit Auszügen aus Found- Footage, mit handentwickelten
Dilemmata, Home-Movies, Super8-Psychodramen, überspannten Phantasmen, intergalaktischen Kriegen
und einem heißen Kuß in einer kalten Dusche.
Panic Bodies
Kanada 1998, 70 min, engl. OF, 16mm |
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"We are all books of blood, wherever they open us up, we are red." CLIVE BARKER
Meistens habe ich Kurzfilme gemacht, aber wie meine Taille größer wird und ich älter werde, so hatte ich
Lust, Leute einen ganzen Abend lang einzuladen - ihnen eine Vorspeise, einen Hauptgang und ein
Dessert zu servieren. Auch PANIC BODIES erscheint am Anfang wie eine Mahlzeit, aber gleichzeitig auch
wie ein Körper. Ich denke, jeder, der mit der christlichen Religion vertraut ist, wird das kaum abwegig
finden. (Mike Hoolboom)
Freitags 22 Uhr in der Galerie
Sonntags 19 Uhr in der Galerie
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9. bis 11. november 2001
4. dresdner schmalfilmtage
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