Festivalmotiv

BAD VIBRATIONS: Jugend Ost 1979/80 (unplugged) Samstag 18. Januar 2014, 17:30 Uhr

Auf der Suche nach den Jugendbildern der DDR

Wozu denn über diese Leute einen Film? und Sonnabend, Sonntag, Montag früh sind das, was man Perlen der DDR-Filmgeschichte nennt. Denn authentische Filme über die Jugend Ost ein Jahrzehnt vor dem Mauerfall sind Mangelware. Too much sozialistischer Realismus trifft es wohl am besten. Denn über die Arbeiten ihrer Regiestudenten Hannes Schönemann und Thomas Heise war die Hochschule für Film und Fernsehen, seinerzeit einzige Ausbildungsstätte für den Filmnachwuchs, alles andere als amused. „So sind unsere Jugendlichen nicht“ – ist das Totschlagargument, gegen das die beiden jungen Filmemacher vergeblich versuchen anzufilmen.

Sonnabend, Sonntag, Montag früh

Was bleibt nach 5 Tagen in der sozialistischen Produktion, wie sich
Wochenende anfühlt für Detti, Eilu, Fletscher, drei Teens aus Karwe in
Brandenburg – das hat Hannes Schönemann allen Widerständen zum Trotz
atmosphärisch dicht in seinem 45-minütigen Diplomfilm Sonnabend,
Sonntag, Montag früh eingefangen.

Wozu denn über diese Leute einen Film?

Und Thomas Heise mit „Wozu denn über diese Leute einen Film?“ die Skandalschraube noch ein Stückchen weitergedreht. Ausgerechnet ein paar motorradklauende Jungs aus dem Prenzlberg, quasi Schattengewächse im sozialistischen Garten, bilden das Zentrum seiner Filmstudie. Bis zum Ende der DDR wird sie nie öffentlich gezeigt.

Über Jugendbilder, Jugendmythos und die stille Macht des Faktischen - im Anschluss ein Gespräch mit Regisseur Hannes Schönemann.

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Filmstill