präsentiert und mit einer Einführung von MARTIN SCHMITZ
Mitte der 80er Jahre sorgte die Westberliner Szene der "Genialen Dilletanten" international für einigen Wirbel - in der Musik, der Kunst wie dem Kino. Die damals absolut schrillste und bis heute einflußreichste Berliner Gruppe war zweifellos die "Die Tödliche Doris" (1980-1987). Ausgehend von der Musik besetzten Käthe Kruse, Nikolaus Utermöhlen und Mastermind Wolfgang Müller alle Sparten der Kunst - von Malerei, Plastik und Fotografie bis zu Performance, Video, Literatur und Film. Bei ihrer Auflösung Ende 1987 - das Projekt war von vornherein auf 7 Jahre beschränkt worden - war die Gruppe international bekannt. (u.a. durch Auftritte bei der documenta 8, im Museum of Modern Art / New York wie dem Musée d'Art Moderne Paris)
Die Schmalfilmtage sind glücklich in Zusammenarbeit mit dem Verlag Martin Schmitz nahezu alle S-8-Filme von Die Tödliche Doris präsentieren zu können.
In den Filmen der Tödlichen Doris stecken Ideen und Konzepte, die vielfach in Kunst und Film aufgenommen wurden. "Der Fotomatonreparateur", erstmals gezeigt auf der Biennale de Paris 1982 erinnert Kinobesucher beispielsweise sofort an den Film "Amelie". Mehrere, neben diversen Fotomatonautomaten gefundene, weggeworfene Passbildstreifen zeigen einen unbekannten Mann vor unterschiedlichen Hintergründen. Es handelt sich offensichtlich um weggeworfene Probe- und Testaufnahmen des für die Reparatur der Automaten verantwortlichen Mechanikers.
desweiteren mit dabei:
Das Leben des Sid Vicious (1981)
"No more heroes anymore", skandierten The Stranglers in der Punkzeit. Und Sid Vicious von den Sex Pistols schien tatsächlich der letzte der zu früh gestorbenen Popheroen zu werden. Wenige Tage nach seinem Tod durch eine Überdosis Heroin verfilmte Die Tödliche Doris seine Biographie. Nach einer Idee von Max Müller mit dem 3-jährigen Oskar als Sid und der 7-jährigen Angie als Nancy. Oskar war Sohn der damaligen Tödliche Doris Schlagzeugerin Dagmar Dimitroff.
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